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Freitag, 30. November 2012

Intuition zum Thema Geld


Ein Artikel von Karin Desai: Wie entsteht Inflation und was hat das mit unserer Denkweise zu tun?
Immer mehr Menschen sprechen davon, Geld ganz abschaffen zu wollen, weil es nur Unheil über die Menschen gebracht hätte. Das ist einerseits richtig, andererseits falsch. Schaffen wir auch die Autos ab, weil es einige Leute gibt, die das Auto als Prestigeobjekt missbrauchen? Weitere Beispiele gibt es genügend. Da auch ich unter einem Mangel an Geld leide, habe ich mich damit intensiv gedanklich auseinander gesetzt und erhielt dazu folgende Intuition:

Wenn wir Geld geringschätzen bzw. hassen, dadurch keins haben (Gedankenenergien/Glaubenssätze) und deshalb unseren Fokus zwangsläufig ständig auf Geld legen müssen, weil wir entsprechenden Mangel erleiden und über nichts anderes mehr sprechen können, die Thematik bei uns dadurch ständig im Vordergrund steht, geben wir dem Geld bzw. dem Zustand der Geringschätzung des Geldes jede Menge negative Energie. Geringschätzung ist der Gegenpol zur Wertschätzung. Gegenpole sind sich aber vom Wesen her identisch. Dadurch wird gleichzeitig der Gegenpol immer stärker. Die Schere zwischen Arm und Reich geht also immer mehr auseinander.


Das, was wir lieben, was wir wertschätzen, das kommt gerne und freiwillig zu uns. Das, was wir hassen, das geht. Die Reichen geben dem Geld extrem viel positive Energie, weil sie es als einzigen Wertmaßstab betrachten und ihren Fokus rein aufs Geld bzw. auf materielle Dinge legen, die sie mit Geld kaufen können. Sie ziehen es also an. Doch die Gruppe derjenigen, die wenig bis gar kein Geld haben, werden immer mehr, also die, die das Geld geringschätzen und es dadurch ablehnen. Durch diese allgemein betonten Energien macht Geld ebenfalls betont auf sich aufmerksam. Es gewinnt insgesamt durch Gering- und Wertschätzung eine Bedeutung, einen Wert, was ihm gar nicht zusteht. Geld ist schlicht und einfach neutral, weder gut noch schlecht!

Was geschieht aber zwangsläufig durch diesen übersteigerten Fokus auf das Geld?

Inflation!

Denn, das Geld muss durch die Energie immer mehr werden, weil der Fokus von beiden Seiten darauf liegt. Weil es von den einen, die in der großen Mehrzahl sind (die „99 %“), immer mehr Geringschätzung erhält und von den anderen wenigen Reichen („1 %“) zuviel Wertschätzung! Es wird dabei immer weniger wert, weil die Geringschätzung überwiegt, weshalb man immer mehr davon braucht. Die Gelddruckmaschinen müssen immer wieder angeworfen werden.

Suchtcharakter! Inflation ist nichts weiter als die Folge einer allgemeinen Sucht. Sucht kommt aber von Suche.

Wir können die Suche beenden, wenn wir Geld als das nehmen, was es ist. Und nicht mehr. Als Anerkennung für unsere Leistung, die wir durch unsere Potentialentfaltung erbringen, als reines Zahlungsmittel, das wir brauchen, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten und schöne Dinge einzukaufen, die wiederum andere mit ihrem Potential erschaffen haben. So ist eine gerechte Verteilung gegeben, denn, wenn jeder sein Potential zum Wohle von sich selbst und der Allgemeinheit entfaltet, wird automatisch auch jeder angemessen dafür entlohnt.

Da die Armen in der Regel kein Potential entfaltet haben, weil sie entweder von Haus aus oder von der Gesellschaft keine Chance dazu erhielten, weil sie z. B. von klein auf schon bei der Auslese in der Schule mit „schlecht“ bewertet und aussortiert wurden und/oder von den Eltern schon vorgelebt bekamen, dass man nichts aus seinem Leben macht, können sie auch keine innere Erfüllung erleben. Diese wird dann gewöhnlich kompensiert durch alle möglichen Süchte, die normalerweise viel Geld kosten. Wenn aber kein Geld da ist, wird der Mensch, der süchtig ist und keines hat, unsicher, ängstlich und somit auch schon mal aggressiv und – wenn es ganz schlimm kommt – kriminell.

Bei den Reichen ist es oftmals so, dass sie Dinge lernten und taten, die nicht ihrem eigenen Wesen entsprachen, sondern die andere von ihnen erwarteten. Somit ist auch hier eine mangelnde Potentialentfaltung zu verzeichnen und damit ein Mangel an innerer Erfüllung. Auch hier wird kompensiert. Geld und Materielles dient in beiden Fällen als Ersatzanerkennung, wenn nicht sogar Drogen im Spiel sind, um den Frust der Nichtanerkennung auszuhalten. Also ist auch hier ein gewisses Spektrum an Kriminalität bzw. Skrupellosigkeit gegenüber der Allgemeinheit gewährleistet.

Da aber die Anerkennung durch Materielles keine echte Anerkennung ist, weil sie sich nicht auf die Person bezieht, also nicht auf das SEIN, sondern nur auf das HABEN, nicht auf das, was man mit Begeisterung und Freude leistet und kann, kommt hier Kompensations-Suchtcharakter auf. Der Mensch versucht immer mehr zu kompensieren und zu beeindrucken, notfalls mit Gewalt. Und er versucht andere zu manipulieren, um an diese Dinge zu kommen. Dabei bemüht er sich, Lebensenergie zu gewinnen auf Kosten anderer. Das ist ein reines Machtspiel. Dass das auf Dauer nicht gut geht, versteht sich im Grunde von selbst.

Wer nur Geld durch Zinsen für sich arbeiten lässt und nur das Geld und das HABEN als Wertmaßstab hat, lebt die andere Seite derselben Medaille wie die Armen. Auch dieser Mensch erbringt keine Leistung zum Wohl der Allgemeinheit, hat nicht sein eigentliches Potential entfaltet.

Beide Seiten schreien nach Liebe, nach Anerkennung, nach innerer Erfüllung!

Das abschaffen Wollen des Geldes ist nichts anderes als der Gegenpol zur übermäßigen Wertschätzung des Geldes. Und da Gegenpole vom Wesen her identisch sind, ergibt sich daraus dasselbe Leid. Denn dadurch hat sich ja nicht automatisch die Sucht der Menschen erledigt. Man kann auch ohne Geld andere übervorteilen und Konkurrenzverhalten an den Tag legen. Denn es geht ja weiterhin nur um das HABEN und nicht um das SEIN. Dazu kommt, dass es auch unter Völkern, die kein Geld verwendeten, ebenfalls zu Kriegen und Konkurrenzverhalten gekommen war. Man kann aus der Vergangenheit lernen. Warum tun wir´s nicht?

Man stelle sich außerdem nur mal vor, was geschieht, wenn man von heute auf morgen das Geld ganz abschaffen würde. Menschen, die nur des Geldes wegen arbeiten gehen, ihren Job hassen, und nicht deshalb arbeiten, weil sie etwas besonders gerne tun, wie z. B. Menschen, die am Fließband in der Produktion stehen, die würden als erstes alles stehen und liegen lassen, wenn sie dafür nicht mehr entlohnt werden. Sie würden die verhasste Tätigkeit nicht weitermachen, nur weil andere von ihnen verlangen, sie sollten ab sofort die verhasste Tätigkeit nun auch noch unentgeltlich weiter erledigen, damit der Rest der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen versorgt wird.
Zwangsläufig würde es zu einem Zusammenbruch kommen und Menschen müssten deshalb dazu gezwungen werden, arbeiten zu gehen. Es wäre also die reine Kehrseite der Medaille, die zum selben Ergebnis führt, das wir auch jetzt vorliegen haben. Auch jetzt zwingen wir Menschen, Arbeit zu tun, die sie nicht tun wollen, weil sie nicht ihrem Potential entspricht.

Mit Freiheit geht die Abschaffung des Geldes also nicht einher. Im Gegenteil. Es würde ebenfalls zu einer großen Hungersnot führen und zu einer Welt des Mord und Totschlags. Menschen, die das Geld also am liebsten von heute auf morgen abschaffen wollen, machen sich – wie ich erfahren musste – keinerlei Gedanken darüber, dass sie den Tod vieler Menschen dabei billigend in Kauf nehmen. Und hier stellt sich für mich dann die Frage, inwiefern diejenigen anders bzw. besser sind als die, die heute auf Kosten der Armen und Schwachen ihrer Sucht frönen.

Die Lösung des Problems liegt für mich darin, dass wir nur dann dem Geld seine Neutralität wiedergeben können, wenn wir alle unsere Potentiale, unsere Talente und Fähigkeiten entfalten, um so eine innere Erfüllung zu erwirken und die automatische Anerkennung der Gemeinschaft zu erhalten. Dann geht der Mensch gerne arbeiten, wenn er das tut, was ihn begeistert, und vor allem entsteht daraus wirklich Sinnvolles und auch Großartiges. Durch die innere Freiheit entsteht außerdem äußere Freiheit. Der Mensch muss nicht mehr konsumieren, um glücklich zu sein. Er kann auf vieles verzichten, nur nicht auf das, was ihn der Entfaltung seines Potentials näher bringt.

Der Diplom-Psychologe und Seminarleiter Robert Betz sagt auch:
"Wer das Geld ablehnt und als ‚schlecht’ verurteilt, darf sich nicht wundern, dass es ihm nicht zufließt.
Was denkst du über Geld, materiellen Wohlstand und über die, die mehr haben als andere? Viele haben schon in der Kindheit gelernt zu glauben: „Geld ist schlecht. Geld verdirbt den Charakter. Geld stinkt. Geld ist das Übel dieser Welt“. Aus dieser ablehnenden Haltung und aus der unsinnigen Trennung zwischen Materie und Geist erzeugen wir unbewusst Mangelzustände. Materie wird immer aus dem Geist erzeugt, Materie ist manifestiertes Licht, das aus der Quelle allen Seins, aus der Liebe kommt. Das SEIN entsteht aus Bewusst-SEIN, auch wenn es wie bei vielen ein verurteilendes Unbewusst-Sein ist.

Geld ist eine Energie, die neutral ist wie ein Küchenmesser. Damit kannst du jemanden umbringen oder Kartoffeln schälen. Geld kannst du geizig horten oder viele sinnvolle Dinge damit finanzieren. Geld will fließen wie alle Energien. Dein trennendes, heißt verurteilendes Denken dem Geld, dir selbst, anderen Menschen und dem Leben gegenüber ist der erste Verursacher von Mangelzuständen.

Wer Arbeit, Kreativität, sich selbst, seine Mitmenschen und das Leben wertschätzt und liebt und sich von den übernommenen Glaubensmustern seiner Eltern und des Massenbewusstseins löst und sich für ein neues Denken hierüber entscheidet, der kann in den Fluss des Lebens mit all seinen Geschenken kommen und Wohlstand erzeugen, zu seinem Wohl und zum Wohl aller.“

Ich wünsche mir von daher von Herzen, dass jeder, der mit dem Gedanken spielt, das Geld ganz abschaffen zu wollen, in sich geht und darüber nachdenkt. Und natürlich auch diejenigen, die dem Geld zu großen Wert beimessen, was auch in den Wirtschaftskreisen und in fast allen Regierungen der Fall ist. Geld bedeutet Macht, und wenn die Betonung nur ausschließlich auf Wirtschaftswachstum liegt, dann geht damit nicht das Wohl der Menschen einher, die so viel gar nicht zu konsumieren brauchen, wenn sie ihre Potentiale entfalten, wie ich schon erklärte, sondern lediglich das Wohl der Machthaber (Profit). Somit ist die Betonung auf Wirtschaftswachstum auch mit Faschismus in Verbindung zu bringen. Und dieser missbräuchliche Machtanspruch war schon immer der einzige Kriegsgrund der einzelnen Völkerschaften untereinander gewesen.

So steht für mich dann auch fest: Frieden und Wohlstand gibt es nur, wenn die Menschen ihre Potentiale in Freiheit entfalten können innerhalb einer Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt. Man denke nur an die Blütezeit Deutschlands in den Jahren nach 1800, wo die zahlreichen Fürsten in unseren Breitengraden Mäzen waren und dadurch Menschen wie Goethe, Schiller, Hegel, Kant, Beethoven und Mozart aus dem Boden sprießen konnten. Das gab es davor und danach nie wieder. Aber heute noch spricht alle Welt davon. Was wäre dann wohl eine Welt, wo jeder seine Potentiale entfalten kann, weil jeder ein Grundeinkommen erhält? Denn in jedem Menschen steckt auf seine Weise ein kleines, wenn nicht gar großes Genie.

Quellen:
Artikel: Karin Desai
Bilder: Lupo  / pixelio.de

3 Kommentare:

  1. Vielen Dank Karin. Wieder ein ausnahmslos gut durchdachter Artikel zu einem aktuell wichtigem Thema. Jeder ist in der Lage mitzuwirken. Ob sich verantwortliche denn auch mal richtig mit dem Thema auseinandersetzen wird sich in Zukunft zeigen. Ich bin davon überzeugt das es irgendwann keinen anderen Weg mehr geben wird und Lösungen finden sich immer Im Volk und nicht nur bei ein paar Menschen, die sich selbst Regierung nennen. Sie werden erkennen, das es ohne die Unterstützung und Hilfe des Volkes nicht gehen wird. Es muss klug entschieden werden und gute Ideen überdacht und aufgegriffen werden.

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  2. Liebe Karin, das Problem haben Sie echt gut untersucht.
    Bis die Reichen und die Armen sowie die Regierungen und Machthaber auch zu dieser Erkenntnis kommen, wird es wohl leider ZU LANGE dauern!
    Eine Beschränkung des Reichtums und vor allem seine Anonymität sind erforderlich!
    Derry Konsul

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  3. Berichtigung:
    ... es muss heißen >seiner Anonymität< ...

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